Richard Wagners Lieblingsschwester Rosalie, eine gefeierte Schauspielerin

Eine Gelegenheit, die »GRIEG-Begegnungsstätte Leipzig« in der Talstraße 10 auch einmal kennenzulernen, bot sich am 20. Oktober – jedenfalls für die meisten der 36 Gekommenen, die etwas mehr wissen wollten zum eigentlichen Thema an diesem Abend, über Rosalie, Wagners Lieblingsschwester.

Zunächst aber richtete unser Wagner-Verbandsvorsitzender Prof. Dr. Loos ein paar Grußworte an die das Thema des Abends bestreitende Frau Ursula Oehme und die Versammelten. Loos nutzte die Gelegenheit, um auch als Präsident der »GRIEG-Begegnungsstätte Leipzig e. V.«, der er gleichzeitig ist, den Gastgeber vorzustellen. (Er sagte einfach »wir«, ohne auf sein Ehrenamt hinzuweisen.)
Das Ambiente des Musiksalons mit seiner längsgestreiften Tapete und einem an der Wand hängenden Originalporträt, das Edward Grieg zeigt, gemalt 1890 von Eilif Petersen, ist so recht der Ort, um sich in damalige Zeiten zu versetzen, passend zum Thema des Abends.

In ihrem gut einstündigen Vortrag in Form einer Vorlesung, unterstützt von 40 Lichtbildern, ließ Frau Oehme vor den Zuhörenden die ganze Familiengeschichte der Wagners Revue passieren. Im Mittelpunkt ihres Vortrages stand aber stets Richard Wagners rund zehn Jahre ältere Schwester Johanna Rosalie, die »Haupternährerin der Familie« (so Oehme), die ihren Bruder liebevoll in seinem künstlerischen Bemühen unterstützte. Rosalie war trotz ihres kurzen Lebens von 34 ½ Jahren eine sehr erfolgreiche, vielseitige und gefeierte Schauspielerin.
Der sorgfältig gegliederte, faktenreiche Vortrag, das Ergebnis einer akribischen, langjährig-beharrlichen Recherche, fand viel Beifall.
Was da an gesicherten Fakten geboten wurde, kann man sich gar nicht alles merken.
Alles ist noch einmal nachlesbar im Band 5 der Schriftenreihe »Leipziger Beiträge zur Wagner-Forschung« von Ursula Oehme mit dem Titel: »Die Ruhestätten der Familie Wagner auf dem Alten Johannisfriedhof zu Leipzig«, erschienen 2016 – sehr empfehlenswert!

pu