Preisträgerkonzert

Konzert der Bayreuth-Stipendiaten erstmals in der Oper Leipzig

Das diesjährige Stipendiaten-Konzert am 14. Februar 2024 Leipzig fand erstmals im Konzertfoyer der Oper Leipzig statt und schloss sich direkt an den Wettbewerb um die Bayreuth-Stipendien und den Richard-Wagner-Nachwuchspreis am selben Ort an. Aus achtzig Bewerbern wurden siebzehn Teilnehmer zum Wettbewerb eingeladen. Die Jury unter Vorsitz von Regisseurin und Autorin Jasmin Solfaghari bestand aus Operndirektorin Dr. Cornelia Preissinger, Sängerin Carolin Masur, Dirigentin Anna Skryleva sowie Prof. Helmut Kukuk.

Nach kurzer Begrüßung durch unseren Verbandsvorsitzenden Prof. Dr. Helmut Loos eröffnete die Schwedin Augusta Kling (Musikhochschule Leipzig), Gewinnerin des neuen Leipziger Gesangspreises, der den Lortzing-Preis der Hochschule ersetzt hat, das Konzert. Sie trug sehr innig und berührend das Stück „Einmal noch möchte ich mit dir durch unsere Wälder laufen“ aus der Oper „Weiße Rose“ von Udo Zimmermann vor. Damit weckte sie bei einigen Zuhörern lebhafte Erinnerungen an die verdienstvolle Zeit des Komponisten und ehemaligen Intendanten der Oper Leipzig, der hier mit einigen Produktionen zeitgenössischer Kollegen weltweit Aufmerksamkeit erregte. Höhepunkt war die Uraufführung von „Freitag aus Licht“ von Karlheinz Stockhausen. Als zweites Stück brachte Augusta Kling den „Vainos sång“ aus der Oper „Arnljot“ des hierzulande unbekannten schwedischen Komponisten Wilhelm Peterson-Berger zu Gehör.

Die süddeutsche Sopranistin Victoria Matt (Master Konzertgesang München) gewann den 3. Preis und präsentierte stimmungsvoll und einfühlsam das „Lied an den Mond“ aus „Rusalka“ von Antonín Dvořák sowie die beiden Wesendonck-Lieder „Schmerzen“ und „Träume“.

Der aus Korea stammende Bariton Daniel Gwon (Opernstudio Detmold) gewann ein zusätzliches Bayreuth-Stipendium und trug den „Abendstern“ aus „Tannhäuser“ mit einer vollen und kräftigen Stimme mit deutlicher Aussprache wunderbar vor. Man wird noch von ihm hören.

Die brasilianische Sopranistin Jessica Leão (Musikhochschule Leipzig) gewann ebenfalls ein zusätzliches Bayreuth-Stipendium und brachte Stimmung in die Veranstaltung mit ihrer leidenschaftlichen Interpretation des Csárdás aus der „Fledermaus“ sowie einem feurigen „Hojotoho“ aus der „Walküre“.

Der blutjunge Korrepetitor Jasper Timm (Musikhochschule Weimar) gewann den 2. Preis. Er begeisterte das Publikum mit einer spektakulären Interpretation des Vorspiels und einer Szene aus der „Götterdämmerung“ sowohl am Klavier als auch als Sänger. Weiterhin begleitete er gekonnt Victoria Matt bei den Wesendonck-Liedern.

Der Leipziger Bariton Frieder Flesch (Musikhochschule Leipzig), Gewinner des 1. Preises, war Thomaner und sang im Kinderchor der Oper Leipzig. Flesch überzeugte mit der Gestaltung einer Szene aus „La Bohème“ von Puccini, in der er als Schaunard auftrat. Seine ausgezeichnete Darstellung des Fliedermonologs des Hans Sachs aus den „Meistersingern“ beendete das Konzert.

Begleitet wurden die Sänger einfühlsam von Prof. Christian Hornef am Klavier mit Ausnahme der Wesendonck-Lieder. Jasmin Solfaghari moderierte den Abend und brachte im lockeren Dialog die Künstler dem Publikum nahe. Zusammenfassend soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Qualität der Beiträge der teilnehmenden Künstler sehr überzeugte und Mut machte für den musikalischen Nachwuchs. Für die gelungene Kooperation unseres Verbandes von Wettbewerb und Konzert mit der Oper Leipzig und die großzügige finanzielle Förderung durch die Stadt Leipzig sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Eleonore Petzoldt/Klaus-Michael Weinmann

Fotos: M. Ranft