Sabine Zurmühl bei „Leipzig liest“

Zur diesjährigen Leipziger Buchmesse las am 22. März 2024 in der Wagner-Nietzsche-Villa Sabine Zurmühl aus ihrem Buch „Cosima Wagner. Ein widersprüchliches Leben“. Die Moderation zu diesem interessanten und spannenden Thema übernahm nach einem herzlichen Dankeschön an die liebenswürdigen Gastgeber Iris und Ralf Giesecke die allen Wagnerianern bekannte Ursula Oehme. Friedrich Kirsche, Schüler der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“, brillierte am Flügel mit Kompositionen von Franz Liszt und Richard Wagner.

Sabine Zurmühl, in Berlin geboren, studierte an der Freien Universität Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaft und wirkt als Journalistin, Buchautorin, Dokumentarfilmerin, Hörfunk- und Fernsehmoderatorin und Mediatorin. Ihre Publikationen widmen sich insbesondere Frauen- und zeitgeschichtlichen Themen. An Cosima Wagner interessierte sie vornehmlich ihr provokantes und selbstbestimmtes Leben jenseits vorgegebener Regeln und Normen.

Wagners viele Kosenamen für Cosima leiteten die Lesung über deren außergewöhnliches Schicksal ein, Geboren als eine Tochter des Starpianisten Franz Liszt und der französischen Hochadligen Marie d`Agoult, wuchs Cosima mit zwei Geschwistern in einem katholischen Internat in Paris auf. Fehlende Mutterliebe und die ständige Abwesenheit des Vaters in früher Kindheit und Jugend sind wahrscheinliche Ursachen für ihr teilweise widersprüchliches Leben. Ihr erster Ehemann Hans von Bülow brachte ihr nicht die erwartete Zuneigung entgegen. Erst in der zunächst skandalösen Verbindung mit Richard Wagner fand Cosima Liebe, Wertschätzung und den rechten Platz in ihrem Leben. Die Familie lebte mit insgesamt fünf Kindern glücklich in Haus Wahnfried. Cosima wurde pianistisch ausgebildet, besaß glänzende Umgangsformen, kümmerte sich um die gesamte Geldbeschaffung für Wagner sowie um Haushalt und Kindererziehung. Nach Wagners Tod übernahm sie die Organisation und Fortführung der Bayreuther Festspiele als Regisseurin und Intendantin. Sie überlebte ihn um siebenundvierzig Jahre.

Karlheinz Kislat

Fotos: M. Ranft