Mit dem Richard-Wagner-Verband Leipzig im wunderschönen Elsass

Vom 17. März bis 21. März 2024 waren vierundzwanzig Mitglieder unseres Verbandes im wunderschönen Elsass unterwegs. Eine von Benedikt Zimmermann organisierte und vom Reisebüro Polster & Pohl durchgeführte fünfttägige Busreise brachte uns die Geschichte, die Städte mit ihren beindruckenden Bauwerken, die Natur und nicht zuletzt die kulinarischen Spezialitäten dieser Region näher. Höhepunkt war der Besuch der Oper „Lohengrin“.

Am Sonntag fuhren wir im bequemen Reisebus gutgelaunt in Richtung Frankreich. Prof. Dr. Helmut Loos verkürzte uns die Fahrzeit mit historischen Informationen zum Reiseziel und Anekdoten zu Aufenthalten Richard Wagners in Straßburg. Nach Ankunft und Spaziergang zum Hotel Boma im Zentrum von Straßburg ging es schon zum ersten gemeinsamen Abendessen. Das Restaurant „Le Gruber“ bewirtete uns mit Quiche, Hühnchen in Weißweinsoße und einer Créme Brûlée. Am Montag erkundeten wir mit Reiseleiterin Helga Hahn zunächst Colmar, eine pittoreske alte Stadt mit wunderschönen, farbenfrohen Fachwerkhäusern. Ein Besuch des Unterlindenmuseums mit seinem berühmten Schatz, dem Isenheimer Altar (1516), schloss sich an. Am Nachmittag fuhren wir entlang der malerischen Elsässer Weinstraße nach Riquewihr – „Perle der elsässischen Weingegend“. Nach einer Weinverkostung im Weingut Dopff und einem geführten Spaziergang durch das mittelalterliche, leider verregnete Städtchen genossen wir das Flammkuchenessen (von herzhaft bis süß) an einer langen Tafel. Der Dienstag gehörte der Stadt Straßburg. Es gab malerische Gassen, traditionelle Fachwerkhäuser und als einen der Höhepunkte das Straßburger Münster zu entdecken. Nach einem Nachmittag zur freien Verfügung endete der Tag mit dem Besuch einer „Lohengrin“-Aufführung in der Opéra national du Rhin, einem Opernhaus, das Wagner selbst besucht hatte. Wir erlebten eine herzerwärmende Aufführung mit wunderbaren Sängern: Michael Spyres (Lohengrin), Johanni van Oostrum (Elsa), Anaïk Morel (Telramund), Timo Riihonen (König Heinrich) und Edwin Fardini (Heerrufer). Ein ausgezeichneter Chor und ein einfühlsam begleitendes Orchester ließen die Geschichte so selbstverständlich ablaufen, dass sie aufgrund sehr guter Personenführung vollständig überzeugte. Ein schönes Erlebnis.

Am Mittwoch fuhren wir bei bestem Wetter nach Selestat/Schlettstadt und besichtigten dort die Humanistenbibliothek. Der historische Bibliotheksbestand setzt sich weitgehend aus Nachlässen von Schülern der Lateinschule Schlettstadt, insbesondere der Privatbibliothek des Humanisten Beatus Rhenanus (1485–1547), zusammen. Am Nachmittag ging es weiter in die Vogesen, zum Mont Sainte-Odile, dem heiligen Berg des Elsass. Hier besichtigten wir das Kloster Hohenburg und genossen die malerische Lage sowie die Stille des Ortes. Zurück in Straßburg, nahmen wir unser Abendessen in einem traditionellen Lokal am Fluss ein. Die Heimreise am Donnerstag wurde von einem kurzen Aufenthalt und dem Mittagessen in Rothenburg ob der Tauber unterbrochen. Am Abend kamen wir wieder in Leipzig an. Neben der Erkundung des Reiseziels, dem Besuch der Oper war und ist die Möglichkeit des Kennenlernens der Verbandsmitglieder und deren Austausch untereinander immer ein guter Grund für eine Verbandsreise. Vielen Dank dafür.

Annekatrin Richter

Die Glocken des Straßburger Münsters, die uns bei unserer Elsaß-Reise so prachtvoll empfangen haben. Sie künden von besseren Welten, für die wir uns immer einsetzen mögen. Richard Wagner hat das Geläut von seinen Straßburg-Besuchen her gekannt. Es kam ihm in den Sinn, als er seinen „Parsifal“ komponierte. Dabei achtete er darauf, nicht das Werk seines Schwiegervaters Franz Liszt „Die Glocken des Straßburger Münsters“ zu kopieren.