Notenspur-Salon „Richard-Wagner“ zum Thema „Instrument des Jahres 2025: Die menschliche Stimme“

Am 23. Februar 2025 fand in der Alten Handelsbörse zu Leipzig der Notenspur-Salon zum Thema „Instrument des Jahres 2025: Die menschliche Stimme“ statt. Der Nachmittag begann im Foyer mit einem reichhaltigen Kuchenbüfett. Bei Kaffee und Kuchen wurden sofort Kontakte geknüpft und interessante Gespräche zwischen den Besuchern geführt.

Die Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Helmut Loos, Richard-Wagner-Verband Leipzig, und Prof. Dr. Werner Schneider, Leipziger Notenspur, begrüßten die Gäste herzlich. Das Thema „Die menschliche Stimme“ hatte einige Erwartungen geweckt. Dieses Instrument beherrscht fast jeder. Mit der Stimme kann man sprechen, singen, summen, schreien und vieles mehr. Sie ist ein höchst sensibles Organ und beansprucht besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Eine ausgewogene Atemtechnik, Spiel- und Ausdrucksweise einer Sängerin oder eines Sängers tragen wesentlich dazu bei, der Stimme vollen Ausdruck zu verleihen.

Leider hatte die deutsche Sopranistin Agnes Selma Weiland, Bayreuth-Stipendiatin unseres Verbandes von 2009, ihre Teilnahme an dem Konzert krankheitsbedingt absagen müssen. Der Pianist Sebastian Fuß eröffnete den Reigen der musikalischen Beiträge mit dem ersten Satz der „Sturmsonate“ (Klaviersonate op. 21, Nr. 2, Largo-Allegro) von Ludwig van Beethoven. Die brasilianische Sopranistin Jessica Leão, Bayreuth-Stipendiatin 2024, brachte ausdrucksstark zwei Arien von Giacomo Puccini zu Gehör: die Arie „Senza Mamma“ der Suor Angelica aus der gleichnamigen Oper, „Signore, ascolta“, die Arie der Liù aus „Turandot“, sowie aus Richard Wagners „Tannhäuser“ die Arie der Elisabeth „Dich, teure Halle, grüß ich wieder“. Jessica Leão besuchte das Konservatorium „André da Silva Gomes“ in Brasilien und beendete ihr Bachelorstudium in der Meisterklasse für Klassischen Gesang bei Kammersänger Prof. Roland Schubert an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Der australische Bariton Tom Nicholson errang den 1. Platz des „Leipziger Gesangspreises“ 2025. Mit seiner wunderbaren Stimme begeisterte er die Zuhörer durch folgende Stücke: „Belsazar“ op. 57 von Robert Schumann, „Ich hab ein glühend Messer“ aus „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler, Rezitativ und Arie des Grafen „Wie freundlich strahlt […] Heiterkeit und Fröhlichkeit“ aus dem „Wildschütz“ von Albert Lortzing und die Arie des Wolfram „Blick ich umher in diesem edlen Kreise“ aus Richard Wagners „Tannhäuser“. Tom Nicholson studierte an der Griffith University Brisbane Gesang. Von 2022 bis 2023 war er Teilnehmer von Australiens führendem Ausbildungsprogramm für junge Künstler, dem Melba Opera Trust. Seit 2023 studiert er im Master Operngesang bei Kammersänger Prof. Roland Schubert an der Musikhochschule Leipzig. Pianist Sebastian Fuß begleitete die jungen Künstler einfühlsam und souverän auf dem Blüthner-Flügel. Als Solist und Kammermusiker gewann er zahlreiche Wettbewerbe, wie den Bachwettbewerb für junge Pianisten in Köthen oder das Klavierpodium München. 2022 schloss er sein Bachelorstudium Klavier bei Jacques Amman an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig mit Auszeichnung ab und setzt dort sein Masterstudium Liedgestaltung bei Prof. Christian Hornef fort.

Mit dem bewegenden Abschiedslied von Hugo Wolf „Zur Ruh, zur Ruh, ihr müden Glieder!“ verabschiedeten sich die Künstler von den Zuhörern. Reichlicher Beifall war der Dank für diesen wunderbaren Nachmittag. Ein herzlicher Dank gilt auch den Organisatoren Prof. Dr. Helmut Loos, Josef Hauer sowie den fleißigen Helferinnen und Helfern.

Karlheinz Kislat

 Fotos: Michael Ranft