Wagner zum Vergnügen,

so kann man unseren März-Vortragsabend, dessen eigentlicher Titel „Die Quadratur des Rings“ lautete, auch überschreiben.

Für den musikalischen Auftakt sorgte zur Freude der Zuhörer einmal wieder der junge, talentierte Cellist Bobby Kostadinow, inzwischen Student der HMT Felix Mendelssohn Bartholdy, mit der Allemande und Courante aus der Solosuite Nr.4 in Es-Dur von J.S.Bach.

Dann nahm uns Dr. med. habil. Christian W. Schmidt aus Heidenau, Mitglied des Richard-Wagner-Verbandes Dresden, mit auf eine „Fanreise“ zu Wagners Ring und erzählte lebhaft und mitreißend von beeindruckenden Opernerlebnissen mit Inszenierungskuriositäten, Pleiten, Pech und Pannen, die er in Form von Kurzgeschichten in 15 Büchern veröffentlicht hat.
So berichtete er vom leibhaftigen Pferd Grane, geritten von einer Walküre auf der Bühne des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, und der Enttäuschung, im „Siegfried” dann den erwarteten leibhaftigen Braunen nicht erlebt zu haben.
In der Nederlandse Opera Amsterdam schwächelte in der „Walküre“ die Bühnentechnik. Während Sieglindes Schilderung von der Waffe in der Esche Stamm fiel das Schwert plötzlich zur Unzeit ganz von allein zu Boden. Für passionierte Wagnerianer ein ganz neuer Effekt.

Auch Leipzigs Ring ereilte ein Missgeschick: Im Mai 2016 verpasste Wotan im 3.Akt der „Walküre“ seinen Auftritt und Maestro Schirmer musste den Vorhang fallen lassen, Die Einruftechnik hatte versagt.

Weiter ging die Opernreise über Bayreuth, Venedig, Madrid und den Chemnitzer Ring ins heimatnahe Dresden und seine Umgebung.
Ein bisschen Lokalpatriotismus muss schon sein, deshalb sind dem ältesten Richard-Wagner-Gedenkstein Sachsens in Potschappel und dem größten Wagner-Denkmal der Welt im Liebetaler Grund ebenfalls Kurzgeschichten gewidmet, die angenehme Erinnerungen an unsere Verbandsausflüge 2016 und 2017 weckten.
Ironische, hintersinnige Bemerkungen, zum Teil sogar gereimt vorgetragen, über die kleinen Ärgernisse am Rande des Opernbesuchs, etwa räuberische Kassenautomaten im Parkhaus oder die Mühen der Bewältigung der Huckelpiste von der Tiefgarage in die Semperoper wurden vom Auditorium mit schmunzelnder Zustimmung quittiert.

Dankbarer Applaus beendete diesen kurzweiligen erbaulichen Abend.