Mit dem Richard-Wagner-Verband an den Bodensee und nach Basel

Am 30.03.2023 trafen wir uns am Busstellplatz von Polster und Pohl Reisen zu unserer 6-tägigen Reise zum Bodensee und nach Basel zur Aufführung des Parsifal im Goetheanum in Dornach. Zunächst waren wir 20 Teilnehmer, zwei weitere stiegen in Nürnberg zu und weitere zwei Verbandsmitglieder reisten individuell an. Die Fahrt führte zunächst über die Autobahnen Richtung Nürnberg und Ulm und später entlang der Ortschaften des Bodensees bis zu unserer ersten Unterkunft, dem Hotel Kreuz in Mühlhofen. Nach Check-Inn und kurzer Erholungspause gab es das bestellte Abendessen und der Tag konnte ruhig ausklingen.

Der nächste Tag begann mit der Fahrt zur Orgelbaufirma Rieger in Schwarzach (Österreich). Hier wurden wir von Herrn Reiner Schuhenn, einem Mitglied der Geschäftsführung, empfangen und mit einem Vortrag zur Geschichte und dem Arbeitsumfang der Firma in die Besichtigung eingeführt. Es folgte eine exklusive Führung durch die einzelnen Bereiche der Werkstatt. Das Auftragsvolumen der Orgelbaufirma mit insgesamt 65 Mitarbeitern umfasst zu etwa 75% die Herstellung neuer Orgeln für Auftraggeber weltweit und zu 25 % die Restaurierung vorhandener Orgeln. Gerade erst wurden Orgeln für Helsinki und Peking fertiggestellt und für den Versand verpackt. Es war beeindruckend zu sehen mit welcher Akribie die handwerklichen Tätigkeiten von den Mitarbeitern ausgeführt werden.
Nach gut 2 Stunden ging die Fahrt weiter nach Bregenz, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg. Hier beeindruckten vorrangig die historischen Gebäude und Stadtmauern der Oberstadt. Unser Weg führte aus der Altstadt über kopfsteingepflasterte Gassen durch das historische Stadttor in die Oberstadt. Von oben hatte man einen herrlichen Blick auf die Altstadt und den Bodensee. Danach ging die Fahrt mit dem Bus weiter nach Lindau. Das anhaltende Aprilwetter mit teilweisen Regengüssen und einzelnen Sturmböen machte die Besichtigung der Stadt mit der hübschen Hafenanlage und dem Denkmal mit dem über den See schauenden Löwen nicht einfach. Mit einem Abstecher in eines der Kaffees am Hafenbereich war es trotzdem ein sehenswerter Ausflug.

Am dritten Tag ging es nach dem Frühstück in Richtung Basel. Zuerst besichtigten wir ganz in der Nähe unserer ersten Unterkunft die Burg Meersburg, die nach einer Überlieferung bereits im 7. Jahrhundert n. Chr. gegründet worden sein soll. Hier war eigentlich eine Führung vorgesehen, die jedoch am fehlenden Personal scheiterte. Spontan übernahm unser Reiseleiter, der Vorsitzende unseres Verbandes Prof. Dr. Loos diese Aufgabe und führte uns durch die verwinkelten Räume der Burg. Im Jahr 1841 zog Annette von Droste-Hülshoff in die Burg und verbrachte dort einen großen Teil ihrer letzten acht Lebensjahre. Einzelne Räume in der Burg waren ihrem Leben und dichterischen Werk gewidmet. Anschließend fuhren wir zu einem der schönsten Kulturdenkmäler am Bodensee, dem Kloster und Schloss Salem. Bei einer ca. 1-stündigen Führung wurde uns die Geschichte dieses Kulturdenkmals sowie der Lehranstalt nahe gebracht. Besonders beeindruckend waren das Münster mit dem Bernhardusgang sowie die gestalteten Gartenanlagen. Schließlich erreichten wir am Abend unser Hotel in Basel.

Am Sonntag stand der Höhepunkt unserer Reise, die Aufführung des Parsifal, auf dem Programm. Zunächst wurde der Vormittag zur individuellen Erkundung der Altstadt von Basel genutzt.
Es war genügend Zeit, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Besonders interessant waren das 800 Jahre alte Baseler Münster und das Rathaus.
Am Nachmittag ging es dann mit dem Bus nach Dornach zum Goetheanum. Das nach Entwürfen von Rudolf Steiner errichtete Gebäude wird zu den hervorragenden Bauwerken der Stahlbetonarchitektur gezählt. Die Aufführung des Bühnenweihfestspiels Parsifal, inszeniert von der uns Leipzigern gut bekannten Dramaturgin Frau Jasmin Solfaghari, war ein voller Erfolg, auch wenn die vielen Tanzeinlagen der Eurythmie-Ensembles ungewohnt waren. Der Applaus der Besucher war jedoch überwältigend. Danach ging es noch zu einem kleinen Imbiss in eine Pizzeria in Dornach, zu der sich auch Frau Jasmin Solfaghari und sechs Wagnerfreunde aus den USA gesellten.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück wieder zurück nach Deutschland in die geschichtsträchtige Universitätsstadt Heidelberg. Bei einer ca. 2,5-stündigen Führung durch den Schlossgarten und die Burgruine sowie später durch die Gassen der Altstadt konnten wir viel Wissenswertes über die kurfürstliche Ruine und die Stadt erfahren. Anschließend war noch genügend Zeit zur individuellen Erkundung der Altstadt oder für einen Besuch in einem Kaffeehaus.

Am letzten Tag ging es dann mit vielen Eindrücken von dieser Reise wieder zurück nach Leipzig. Wir hatte eine schöne, von Benedikt Zimmermann über die Geschäftsstelle des Richard-Wagner-Verbandes und durch Polster und Pohl Reisen gut organisierte, Verbandsreise.

Wolfgang Storch