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Gelebte Märchenwelt – die geistige Liaison zwischen Ludwig II. und Wagners Bühnenwerken
Am 18. Juni 2025 lud der Richard-Wagner-Verband Leipzig zum letzten Mal in dieser Saison zu einer Veranstaltung in die Stadtbibliothek. Das Klarinetten-Trio aus Aurelia Landrock, Fiona Oppl und Timon Hirsch leitete den Abend mit dem „Allegro“ von Melchior Franck, dem „Divertimento“ Nr. 2 von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Tango“ von Helga Warner-Buhlmann ein. Referent Marcus Spangenberg, Kunsthistoriker und Journalist aus Regensburg, sprach zum Thema: „Kunst der Inszenierung: Die exklusiven Theaterwelten Ludwigs II.“ In acht sorgfältig recherchierten Büchern hat sich Spangenberg als profunder Kenner der Biographie Ludwig II., dessen Regentschaft und Schlossbauten gezeigt. Besonders die großzügige Förderung der Bühnenwerke Richard Wagners prägt bis heute das Bild dieses Königs. Ludwig II. war aber nicht nur freigiebiger Mäzen unterschiedlicher Künstler, sondern lebte auch gedanklich in einer Theaterwelt, und seine Schlösser gleichen Bühnen-Staffagen. Berühmt geworden sind seine exklusiven Schauspiel-, Opern- und Ballettaufführungen, vor allem die sogenannten „Separatvorstellungen“, die für ihn ein Lebenselixier waren und mit deren Hilfe er die Stücke unbeobachtet von anderen Theaterbesuchern genießen konnte. So wurde der gesamte „Ring des Nibelungen“ für eine Separatvorstellung inszeniert, also ausschließlich für den König. Die damit überbordenden Ausgaben führten nicht nur zur Staatskrise, sondern auch zum Untergang des Königs.
Susanne Claus
Fotos: Helmut Loos



