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Auf den Spuren des Meisters oder Wagner im Museum
Museums- und Opern-Führungen in Leipzig am 4. und 6. Mai 2019
Zu einem besonderen Museumsrundgang während der Leipziger Richard-Wagner-Festtage lud unser Verband am Samstag dem 4. Mai zunächst in das Alte Rathaus. Unter der Führung von Vorstandsmitglied Birgit Heise wurde zunächst länger vor dem beeindruckenden Stadtmodell von 1822 verweilt und diskutiert. Hier ließen sich bildhaft alle mit dem jungen Richard Wagner verbundenen Gebäude und Plätze im alten Leipzig entdecken. Danach ging es ins Wagner-Kabinett mit dem originalen Kompositionsklavier des Meisters, das der Klavierbauer Carl Bechstein diesem zum 54. Geburtstag übereignete. Bezahlt hatte es natürlich Ludwig II. Das hübsche Instrument mit extra Schreibfläche kam in den Wirren des II. Weltkrieges nach Leipzig und war hier über Jahrzehnte eingelagert. Nach dem Ende einer sehr eigenwilligen „Ausleihe“ erstritt sich das Stadtgeschichtliche Museum schließlich den dauerhaften Verbleib des Objekts per Gerichtsbeschluss. Blickfang des kleinen, aber schön gestalteten Raumes war zudem ein Porträt von Wagners Schwester Rosalie. Zur Überraschung der Besucher ging es anschließend noch eine Treppe höher, in den neu gestalteten Museumsbereich zur Leipziger Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Auch hier finden sich interessante Exponate: Eine Haarsträhne von Wagner sowie die Spitze eines Taktstocks, den der Meister der mündlichen Überlieferung nach wütend am Pult absplittern ließ. Auch ein Modell des alten Gewandhauses sowie das originale Dirigierpult aus jener Konzertstätte begeisterten die Anwesenden.
Bei Dauerregen wechselte die Gruppe sodann die Örtlichkeit. Nach einem kurzen Gang über den Naschmarkt zeigte der Musikwissenschafts-Student Christopher Werner auf fachkundige Weise die Alte Nikolaischule mit der liebevoll rekonstruierten Wagner-Aula und der informativen Ausstellung zum jungen Richard im Souterrain.
Zum Abschluss der Leipziger Richard-Wagner-Feststage bot unser Verband am Montag, dem 6. Mai noch eine Führung hinter die Kulissen des Leipziger Opernhauses an. Der Bau am Augustusplatz war nach dem Abriss des kriegsbeschädigten Neuen Theaters 1950 der erste und einzige Opernneubau der DDR, der am 8. Oktober 1960 mit den Meistersingern von Nürnberg eröffnet wurde. Gästeführer Thorsten Plate und Sibylle Naundorf, Leiterin des Abenddienstes im Musentempel, zeigten den verbliebenen Besuchern Erstaunliches und Banales, auf jeden Fall meistens Unerwartetes. Und so rundete sich zum Ausklang das Bild eines Hauses, in dem die Besucher in den Tagen zuvor mit Richard Wagners Ring des Nibelungen „ganz große Oper“ erlebt hatten.