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In Sachen Richard-Wagner-Stiftung Leipzig
Am 17. Juli 2020 meldete die Leipziger Volkszeitung, dass die Stadt Leipzig die institutionelle Förderung der Richard-Wagner-Stiftung zum 1. Januar 2021 einstellen will. So schockierend die Nachricht auf den ersten Eindruck ist, so wichtig ist eine ruhige Reflexion über Beweggründe und Folgen. In der Tat sind mit dem Aufbruch des Jubiläumsjahres 2013 hier in Leipzig eine ganze Reihe verschiedener Initiativen ergriffen worden, Richard Wagner in seiner Geburtsstadt gebührend zu würdigen und ihm einen ehrenvollen Platz in der reichen Musikstadt zu verschaffen. Dass es sich auf längere Sicht nicht als günstig erweist, wenn sich die Kräfte zersplittern und alle Aktivitäten unter verschiedenen Vereinen abgestimmt werden müssen, hat sich in den vergangenen Jahren am Beispiel Richard Wagner wieder einmal erwiesen. Wir haben uns vom Richard-Wagner-Verband Leipzig immer um eine enge Abstimmung gerade auch mit der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig bemüht und gemeinsame Aktivitäten wie die Betreuung von Bayreuth-Stipendiaten federführend übernommen (Torsten Reh und Klaus-Michael Weinmann sei herzlich gedankt). Wir suchen auch weiterhin die Kooperation mit örtlichen Kultur-Vereinigungen, um mit ihnen unsere Vorhaben zur Förderung der Musikstadt Leipzig zu koordinieren. Deshalb sehen wir uns durch den Beschluss der Stadt in die Pflicht genommen, das Erbe Richard Wagners in Leipzig maßgeblich zu vertreten. Bislang haben wir unsere Aktivitäten dank großzügiger Sponsoren aus eigenen Kräften bestritten. Die Aufgaben, die vor uns liegen und lang erwogene Ideen endlich umsetzen sollen, übersteigen die vereinsinternen finanziellen Möglichkeiten. Wenn die Stadt ihr Bekenntnis zu Richard Wagner ernst nimmt und ihr Engagement nicht zurückzunehmen beabsichtigt, so wird sie ihre Förderung nicht einstellen, sondern auf die Akteure umleiten, die mit zukunftsweisenden Konzepten die Integration Richard Wagners in die Musikstadt Leipzig betreiben. An diesem Punkt wird sich die Ernsthaftigkeit und der tiefere Sinn der derzeitigen Maßnahme messen lassen müssen. Unsere Ziele sind im Journal des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig 2/2020 nachzulesen unter „Wie weiter mit Wagner?“
Leipzig, den 18. Juli 2020
Helmut Loos