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Mit der Wagner-Tram vom Alten Johannesfriedhof zum Richard-Wagner-Hain
Bereits am 24. Juni 2022 war der Richard-Wagner-Verband Bremen mit einer stattlichen Anzahl von Mitgliedern zum Festival WAGNER 22 angereist, die einen Tag später an der Stadtführung mit Ursula Oehme teilnahmen. Zu ihnen gesellten sich weitere Interessenten, sodass sich rund 40 Personen am 26. Juni 2022 auf dem Alten Johannisfriedhof einfanden.
Bei der einstündigen Führung ging Ursula Oehme, die ein Buch über die Grabstätten auf dem Friedhof geschrieben hat, auf zwei Gräber ein. Einmal war es das Grab von Richard Wagners Vater, dem Actuar Carl Friedrich Wilhelm Wagner (1770–1813), zu welchem die Autorin selbst recherchiert hatte. Ihm wurde zum 200. Todestag am 23. November 2013 vom Richard-Wagner-Verband Leipzig ein Gedenkstein gesetzt. Ursula Oehme erinnerte an die Karriere des Vaters, seine Stellung beim Stadtgericht und beim Polizeiamt, seine Krankheit und seinen frühen Tod und erwähnte auch die Kindheit Richard Wagners, dessen Geburtshaus „Zum Roten und Weißen Löwen“ am Brühl stand, wobei sie auch auf seine Beziehungen zur Familie Brockhaus bzw. seinen Kompositionsunterricht bei Thomaskantor Christian Theodor Weinlig (1780–1842) einging.
Am zweiten Stein kam seine Mutter, Johanne Rosine Wagner, geborene Pätz (1774–1848), zur Sprache. Diese heiratete nach dem Tod von Carl Friedrich Wilhelm Wagner im Jahre 1814 Ludwig Geyer, der bereits 1821 in Desden verstarb. Viele Details prägten die Ausführungen von Ursula Oehme, so auch Richard Wagners Verhältnis zu seiner dort begrabenen Schwester, der Schauspielerin Rosalie Wagner (1803–1837), die er sehr verehrte. Rosalies Tochter stiftete das 1913 errichtete Grabmal für die beiden Frauen. Die Auswahl der Informationen ist Ursula Oehme vortrefflich gelungen.
Danach fuhren die Teilnehmer mit der Straßenbahn „Richard Wagner“ vom Johannisplatz zum Richard-Wagner-Hain. Der Richard-Wagner-Verband Leipzig bedankt sich recht herzlich bei den Leipziger Verkehrsbetrieben für das Sponsoring zu den Festtagen WAGNER 22. Die Führung von Gästeführerin wurde zunächst am Gedenkstein zur Erinnerung an die Gründung des Richard-Wagner-Verbandes Deutscher Frauen (Vorläufer des Richard-Wagner-Verbandes International) am 13. Februar 1909 im Palmengarten fortgesetzt, den der Richard-Wagner-Verband Leipzig am 20. Mai 2017 im Zusammenwirken mit der MITTELDEUTSCHEN BRAUNKOHLEN AG gesetzt hatte. Im Richard-Wagner-Hain sollte das von Emil Hipp geschaffene Richard-Wagner-Denkmal errichtet werden, was aber nach dem Zweiten Weltkrieg nicht erfolgte.
Nach reichlich zwei Stunden hatten die Teilnehmer viele Informationen zu Richard Wagner in Leipzig verarbeiten müssen; dafür gab es noch den Flyer des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig WAGNERWEGE in Leipzig zum Nachlesen.
Mario Todte
Fotos: Volkmar Heinz