Verbandsreise im Mai 2024 nach Madrid

Vom 15. bis 19. Mai reiste eine knapp 20-köpfige Reisegruppe zu den „Meistersingern“ nach Madrid. Nachdem sich am Anreisetag die Gruppe am Flughafen in Madrid mit der lokalen Reiseleitung getroffen hatte, wurde zuerst eine erste orientierende Stadtrundfahrt unternommen, die uns die großen Boulevards und die vielfältigen Viertel der Stadt vor Augen führte. Sehr zentral an der „Gran Vía“ gelegen, wurde das „Hotel Emperador“ bezogen. Die Dachterrasse des 10-stöckigen Gebäudes mit Bar und Pool lud zu einem ersten Aperitif ein, woraufhin gemeinsam ein mehrgängiges Abendessen eingenommen wurde.

Am ersten Tag wurde vor allem Madrid zu Fuß erkundet. Über das Denkmal für Cervantes spazierten wir zum Königlichen Palast und wurden Zeugen, wie Diplomaten mit Reitereskorte in großen Cadillacs vom Außenministerium zum Palast gefahren wurden, wo sie ihre jährlichen Akkreditierungen erhielten. Madrid selbst machte einen bezaubernden Eindruck mit einer schönen Mischung aus kleinen, typischen Gassen und großen herrschaftlichen Vierteln und Häusern. Die informative Stadtführung kulminierte in der Besichtigung des Prado-Museums, das eine überwältigende Dichte an nationaler und internationaler Kunst bereithält. Am Nachmittag war kein festes Programm geplant, sodass einige Reisende weiter den Prado besichtigten, andere eine Goya-Ausstellung besuchten oder sich ein kühles Cerveza in einem Straßencafé schmecken ließen.

Am Freitag unternahmen wir einen Ausflug mit dem Bus Richtung Norden nach San Ildefonso, ins Königliche Barockschloss La Granja. Unsere Reiseleiterin, Frau Vanessa Reichemuth, konnte mit allerlei wunderbaren Anekdoten die königliche Herrschaft lebendig werden lassen. Am Nachmittag besuchten wir den pompösen, überwältigenden Klosterpalast San Lorenzo de El Escorial, welcher den größten Renaissancebau der Welt darstellt. Nicht nur die bombastische Kirche, sondern auch die berühmte Klosterbibliothek und die Gruft der spanischen Könige suchen ihresgleichen. Nach einer kleinen Pause wurde am Abend ein üppiges Tapas-Essen veranstaltet mit vielen Schmankerln, die man bei uns im Tapas-Restaurant nicht findet.

Am Samstag steuerten wir erneut Richtung Norden durch die Weite der Sierra de Guadarrama ins malerische Segovia mit seinem fast 2000 Jahre alten römischen Aquädukt. Zu Fuß erkundeten wir die verwinkelten Gassen der Stadt und lernten allerhand über die Zeit der Reconquista. Höhepunkt war eine Führung durch den Alcázar, eine Trutzburg aus ursprünglich maurischer Zeit, deren Architektur und Stil immer noch erkennbar sind. Über einen Fußweg mit wunderbaren Ausblicken stiegen wir in das Tal unter die Burg ab, um von dort mit dem Bus nach Madrid zurückzufahren. Zum Abschluss besuchten wir am Samstagabend die „Meistersinger“ im Teatro Real. Dieser Bau mit seiner wechselhaften architektonischen Geschichte versammelte an diesem Abend ein interessiertes spanisches Publikum, um der Aufführung in der Regie von Laurent Pelly unter Dirigent Pablo Heras-Casado beizuwohnen. Wir erlebten an diesem Abend eine anständige und diskutable Inszenierung, die die Meistersinger selbst als wortwörtlich „verstaubte“ Gesellen zeigte, wobei gewisse Details der Inszenierung arg „gewollt“ wirkten oder den Zuschauer etwas fragend zurückließen. Das Orchester, vielleicht auch bedingt durch die spezielle Akustik des Raums, wirkte teils zu stark gegen die Sänger. Am Ende erlebte man Hans Sachs (Gerald Finley) in einer beeindruckenden, fesselnden und gerade deshalb zwiespältigen Apotheose.

Nach diesen beeindruckenden Tagen kehrten wir mit vielen Eindrücken über diese kulturreiche und lebendige Stadt nach Deutschland zurück.

… und weitere Eindrücke: