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Zeugnis, Schuldschein und Erklärung – Seltene Dresdner Wagner-Dokumente
Herzliche Begrüßung und Vorstellung von Herrn Dr. Piontek, studierter Altgermanist aus Bayreuth durch Frau Dr. Heise.
Zwei Musiker der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“
- Falida Benndorf – Flöte
- Jan Hupke – Cello
erfreuten die Anwesenden mit mehreren Musikstücken und stimmten auf einen interessanten Vortragsabend ein.
Grundlage für seinen Vortrag waren Briefe, Klavierauszüge, Atteste etc. von Richard Wagner. Dr. Piontek hat in jahrelanger mühevoller Arbeit eine Vielzahl von Dokumenten aus Auktionshäusern, Stiftungen sowie Privatsammlungen zusammengetragen.
Laut seinen Ausführungen ist noch eine reichliche Anzahl von unveröffentlichten Dokumenten, welche sich in unterschiedlichen Besitzverhältnissen befinden, vorhanden.
Einige besondere Stücke wurden durch Dr. Piontek vorgestellt und erläutert.
- 1844 wurde ein Klavierauszug der Oper Rienzi an König Friedrich August II. mit Signum Richard Wagners übermittelt.
- Weihnachten 1848 erhielt der Sänger J. Tirascheck in der Rolle des Rienzi in der gleichnamigen Oper ebenfalls eine Widmung.
- Ein Bild von Henriette Krieske, geb. Wüst, in der Rolle der Irene ebenfalls in der Oper Rienzi signierte Wagner persönlich. Zu betrachten ist dieses Bild im Grassi Museum Leipzig.
- Am 29.07.1846 erhielt der Dirigent und Bewunderer von Richard Wagner Hans von Bülow eine “Große Widmung” für seine hervorragenden Leistungen.
- Dem Sänger Graben-Hoffmann überreichte er ein sehr gutes Attest für die überdurchschnittlichen Leistungen an der Hofkapelle.
- Für seine Oper “Gang nach dem Eisenhammer” erhielt der Komponist Otto Claudius vom 29.06.1847 großes Lob und Anerkennung. Diese Meinung ist besonders beachtenswert, da R. Wagner zeitgenössischen Komponisten kaum Anerkennung zollte. Ein Denkmal von Otto Claudius befindet sich in Naumburg.
- Ein Mietvertrag der Wagnerschen Wohnung in der Ostra Allee wurde infolge Schulden gekündigt, obwohl sein Gönner, genannt sein Geldgeber der Arzt Andre Pucinelli, ständig in finanziellen Dingen ausgeholfen hat.
Dr. Piontek gestaltete den Abend so interessant und abwechslungsreich, dass ein weiterer Vortrag für die Zukunft gewünscht wurde.
Karlheinz Kislat
Wer kennt schon das Zeugnis, das Wagner zusammen mit dem anderen Kapellmeister Karl G. Reissiger am 12. August 1847 für den Kapellknaben Wenzel Dressler ausfertigte? Ein kleines Dokument, gewiss, aber zugleich eines der ganz wenigen, die uns von Wagners täglicher Schreibtischarbeit in Diensten der Hofkapelle unterrichtet.
Viel Freude beim Transkribieren wünscht
Frank Piontek