Impressionen von der Wagner-Festwoche Leipzig – Teil 1

Wagner-Re-Lounge

Eröffnet wurde die Wagner-Festwoche am 17. Mai 2025 in der Aula der Alten Nikolaischule mit einer Re-Lounge, die an frühere Leipziger Wagner-Aktionen anknüpfte, wie sie in den Jahren 2006 bis 2014 aufgrund eines phantasiereichen Plans um ein fiktives Festspielhaus auf dem Fockeberg, Leipzigs „Grünem Hügel“, stattgefunden haben. Beschworen wurde damit ein unprätentiöser, lockerer Umgang mit dem großen Sohn der Stadt, der allem pathetischen Überschwang abhold ist. Axel Thielmann übernahm die Moderation der abwechslungsreichen und vielgestaltigen Veranstaltung mit der ihm eigenen, souveränen Bissigkeit und ließ das Publikum nach seiner Begrüßung sogleich eine Wagner-Hymne auf die Melodie von Kurt Weills Mackie-Messer-Moritat singen. Begleitet wurde sie vom fetzigen David-Timm-Trio mit Reiko Brockelt (Saxophon) und Daniel Werbach (Bass), das auch die einzelnen Programmpunkte durch witzige Jingles verband und mit weiteren Stücken das Programm bereicherte. Vorgestellt wurden nicht nur die Veranstaltungen der Wagner-Woche, sondern auch ein Streitgespräch zwischen Universitätsmusikdirektor Prof. David Timm und Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, über Für und Wider der Musik Wagners geführt und das Publikum immer wieder zum Mitmachen einbezogen.

Dazu wurde viel Musik geboten. Merit Nath-Göbl, Bayreuth-Stipendiatin und Richard-Wagner-Nachwuchspreisträgerin 2023, Mira Cöppukus und Johanna Hauptstock, Teilnehmerinnen des Meisterkurses von Prof. Brigitte Wohlfarth, sangen Stücke aus Wagner-Opern, Prof. Rolf-Dieter Arens spielte am Broadwood-Klavier das Adagio aus Wagners A-Dur-Sonate. Das furiose Ende gestalteten Rolf-Dieter Arens und David Timm vierhändig am Klavier mit der „Meistersinger“-Ouvertüre, ein gelungenes Kabinettstück.

Helmut Loos

 Fotos: Astrid Dorner