Adventsfahrt Dresden und Graupa

Am 3. Dezember 2022 war es wieder einmal so weit, unser lieber Herr Hauer hat einen wunderbaren Ausflug organisiert. Los ging es am Vormittag mit einem Bus von Geissler-Reisen. Während der Fahrt erhielten wir wie so oft „Wagnerzitate zum Lutschen“ und, da es ja ins Carl-Maria-von-Weber-Museum in Dresden-Hosterwitz zu der Sonderausstellung „Ohne Weber kein Wagner“ ging, einen kurzweiligen Abriss über die historischen Beziehungen der beiden von unserem Vorsitzenden. Stiefvater Ludwig Geyer führte als Hofschauspieler in Dresden ein offenes Haus, in dem Carl Maria von Weber seit seiner Berufung zum Dresdner Hofkapellmeister 1817 häufig zu Gast war. So lernte Richard Wagner den berühmten Komponisten nicht nur im Theater kennen, wo er bereits als kleiner Junge mit auf der Bühne stand, sondern auch bei den lebhaften Tischgesprächen im Hause Geyer. Der Kontakt mit der theaterbegeisterten Familie Geyer/Wagner hielt über den Tod von Ludwig Geyer hinaus an bis zu Webers Abreise 1826 nach London, wo er starb. Als Wagner 1842 als Hofkapellmeister nach Dresden zurückkehrte, setzte er sich vehement für die Überführung der sterblichen Überreste nach Dresden ein, wo Weber seine endgültige Ruhestätte fand. Ergriffen hielt Wagner die Grabrede, da er Weber so viel verdankte, denn er schloss sich kompositorisch eng seinen Vorgänger an und gestaltete seine erste Oper Die Feen ganz nach Weberschem Muster.

Das Museum befindet sich wunderbar idyllisch gelegen im ehemaligen Sommersitz Webers. Nach einer stimmungsvollen Einführung des Kurators Tom Adler konnten wir die Verbindungen der Familien Weber und Wagner sowie die Prägung des Einen durch den Anderen anhand zahlreicher Zitate und Exponate weiter verfolgen. Besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf einen Vergleich der Opern Euryanthe und Die Feen.

Die nächste Station war das Brauhaus „Zum Gießer“ in Pirna. Aufgrund der vorbildlichen Vorbereitung erhielt jeder binnen kürzester Zeit sein Wunschmenu. Die ans Brauhaus angeschlossene Schnapsbrennerei war auch noch einen Besuch wert.

Dermaßen gestärkt und erfrischt ging es weiter zur Schlossweihnacht nach Graupa. Im Jagdschloss gab es die schöne Wagner-Ausstellung zu besichtigen, daneben im Schlosshof weihnachtliches Flair zu genießen. Und wir hatte großes Glück: Obwohl das Lohengrinhaus eigentlich geschlossen war, zeigte die zufällig anwesende Kustodin Katja Pinzer-Hennig für uns interessierte Verbandsmitglieder ein Herz, öffnete außerplanmäßig die geschichtsträchtige Stätte und gab uns einen informativen Überblick über Wagners Aufenthalt hier im Sommer 1846. Vielen Dank dafür.

Den krönenden Abschluss unseres Ausflugs bildete ein Besuch des illuminierten Christmas Garden am Schloss Pillnitz – zauberhafte Lichtinstallationen zu weihnachtlicher Musik. Ein letzter Glühwein, vielleicht eine Bratwurst und dann wurden wir, angenehm erschöpft von einem unterhaltsamen Tag, sicher und bequem wieder nach Hause gefahren. Für alle die dabei waren, war dies sicher ein Höhepunkt der Adventszeit 2022.

Elke Turbanisch

 

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